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Archiv 2015

Kardinal Becker verstorben

„Er war ein Freund des Rheinviertels“

Am Dienstagmorgen, 10. Februar 2015, um 03.00 Uhr starb Kardinal Karl Josef Becker im Brüderkrankenhaus auf der Tiberinsel in Rom. Der gebürtige Kölner und langjährige Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana war dem Godesberger Rheinviertel intensiv verbunden.

„Kardinal Becker war ein Freund des Rheinviertels und hat die Entwicklungen hier seit den letzten zehn Jahren intensiv und mit großem Interesse verfolgt. Viele unter uns sind sehr traurig über die Todesnachricht“, so Dechant Wolfgang Picken. Er wurde von dem Verstorbenen seit seinen Studientagen begleitet. „Noch vor wenigen Tagen äußerte er, dass die pastorale Idee und das Modell einer Gemeinde im Aufbruch, wie sie im Rheinviertel und zunehmend mehr auch in ganz Bad Godesberg Raum greifen, ein Pilotprojekt für die Zukunft der Deutschen Kirche seien“, erläutert Dechant Picken weiter. Immer wieder habe er Priester und Bischöfe bei Gesprächen in Rom auf die pastoralen Projekte und Erfolge im Rheinviertel aufmerksam gemacht. „Jedes Telefonat begann mit der Formulierung: ,Ich höre den Rhein rauschen!‘ Und dann ließ er sich ausgiebig und detailliert über die Neuigkeiten in der Gemeinde unterrichten“, so Dechant Picken. Kardinal Becker besuchte regelmäßig das Rheinviertel. Zuletzt war er zu Ostern im vergangenen Jahr in Bad Godesberg. Bei seinen Besuchen feierte er mit Vorliebe in den Ordenskonventen des Rheinviertels die Heilige Messe. Er betonte immer wieder, wie bedeutsam die Wertschätzung des Ordenslebens für den gemeindlichen Aufbruch im Rheinviertel sei. Der Gemeinde im Rheinviertel bleibt seine Beteiligung am 20jährigen Priesterjubiläum von Dechant Picken unvergessen. Kardinal Becker hielt hier im Juni 2013 die Festpredigt. „Die Menschen waren von seiner positiven Erscheinung und seinen klaren Worten, von seinem feinen Humor und seiner festen Glaubensüberzeugung tief beeindruckt“, so Dechant Picken weiter. Mit seinem Tod verliere die Kirche eine große Persönlichkeit und einen wichtigen theologischen Berater. Pater Becker, wie er in seiner für ihn typischen Bescheidenheit auch nach seiner Kardinalserhebung genannt werden wollte, war mehrere Jahrzehnte einer der einflussreichsten dogmatischen Berater der letzten amtierenden Päpste. Papst Franziskus äußerte, als man ihm die Nachricht vom Sterben des Kardinals überbrachte, voller Wertschätzung für seinen jesuitischen Mitbruder: „Wir werden für ihn beten. Der Löwe der Kirche entschläft.“ Papst em. Benedikt XVI. entsandte seinen Sekretär, Erzbischof Gänswein, an das Sterbebett. Die Totenmesse für Kardinal Becker wurde am Rosenmontag in St. Peter gefeiert. Nach der Aussegnung des Sarges durch den Heiligen Vater erfolgt die Beisetzung in der Gruft der Generäle und Kardinäle des Jesuitenordens in Rom. Die Gemeinde im Rheinviertel wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren und mit einer Messstiftung zukünftig regelmäßig seiner gedenken. Am 1. Fastensonntag wird die Abendmesse in Herz Jesu um 18.00 Uhr für den verstorbenen Kardinal gefeiert.

Bilder: © Susanne Dedden