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Archiv 2015

Bernhard Schlink las für Bürgerstiftung Rheinviertel

Bernhard Schlink © Marcus Gastreich

Einzigartige Autorenlesung im Haus der Geschichte

Die Bürgerstiftung Rheinviertel konnte am Dienstag, 9. Juni 2015 über 400 Gäste zur Autorenlesung mit Bernhard Schlink im Haus der Geschichte begrüßen. Die Abendveranstaltung gehört zu einer Reihe von Events, die die Bürgerstiftung Rheinviertel anlässlich Ihres 10jährigen Jubiläum organisiert.

Bernhard Schlink, einer der bekanntesten deutschen Gegenwartsautoren, war für den Abend zugunsten der Bürgerstiftung eigens nach Bonn gekommen und stellte der Stiftung seine „Gabe zu geben“ zur Verfügung. Er las aus seinem jüngsten Werk „Die Frau auf der Treppe“. Dechant Dr. Wolfgang Picken, Vorsitzender der Stiftung, freute sich über die wohlwollende Unterstützung des ehemaligen Bonner Juristen: „Es ist eine große Auszeichnung für die Bürgerstiftung Rheinviertel, wenn ein so namhafter Autor wie Bernhard Schlink uns einen solchen Abend schenkt,“ sagte der Dechant. Weiter betonte er mit Blick auf den Veranstaltungsort, das Haus der Geschichte: „Uns lag sehr am Herzen, dass wir auf diese Weise mit der Lesung auch über das Rheinviertel hinaus Menschen erreichen.“ Der Erlös des Abends kam der Jugendarbeit der Stiftung zugute.

Bernhard Schlink kam bei seiner Lesung vor dem vollbesetzten Hörsaal schnell zur Sache. Mit tiefer, sonorer Stimme begann er aus seinem Werk zu lesen und fesselte so das Publikum vom ersten Satz an. Sein Sprachstil war gewohnt präzise. Scharfe, detaillierte Beobachtungen, eine humorvolle Pointiertheit, sowie seine Gabe, mit der Beschreibung von scheinbaren Banalitäten Spannung aufzubauen, begeisterten die Zuhörer. Schlink wählte zwei Auszüge aus dem Buch und übersprang den Zwischenteil mit den Worten: „Dazwischen wird es turbulent“. In der anschließenden Fragerunde wurde Schlink gebeten, weiter auszuführen, was im Roman in weiteren Text geschehe. Schlink konterte mit hochgezogener Augenbraue und trockenem Humor: „Und Sie meinen wirklich, dass ich Ihnen das jetzt erzähle?“ Und er ließ die Frage dann unbeantwortet. Auf eine weitere Frage aus dem Publikum erklärte Schlink, er wolle mit seinen Werken keine Botschaften vermitteln, sondern Geschichten erzählen, deren Themen von ganz allein ihren Weg in die Bücher fänden. Jedes seiner Werke sei eine Station seines Weges, ohne die die nächste nicht möglich gewesen wäre. Dabei unterscheide er nicht zwischen seinen juristischen und belletristischen Texten. Er habe alles gleichermaßen gerne und voller Engagement geschrieben.

Nach der Lesung und der Fragerunde signierte Schlink seine Bücher. Die Schlange der Anstehenden schien kein Ende zu finden. Teils wurden dem Schriftsteller bis zu zehn seiner Werke vorgehalten. In jedes Einzelne setze er mit nicht abreißendem Lächeln seine Unterschrift. Bei Wein und Laugengebäck ließen Autor, Publikum und Gastgeber den Abend ausklingen und konnten mit Literatur im Herzen und in den meisten Fällen frisch erworbener und signierter Lektüre durch die milde Abendluft nach Hause wandeln.

Ganz herzlichen Dank den Initiatorinnen Cäcilia Simon und Bettina Di Fabio, die das erfolgreiche Gelingen des wunderbaren Abends ermöglicht haben.

Ein Dankeschön auch an Beatrix Toepfer, Manfred Wüllner, die KiTa-Eltern von St. Evergislus und die Jungstiftler.

Wir freuen uns über den Reinerlös der Benefizveranstaltung von knapp über 5.000,00 Euro, er kommt den zahlreichen Projekten in der Jugendarbeit zugute.

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Bilder: © Marcus Gastreich