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Archiv 2021

Abschied der Dernbacher Schwestern

v.l.n.r. Schwester Sindhu, Schwester Ulrike und Schwester Christina

Feierlicher Gottesdienst in Herz Jesu

„‘Nur mutig, mit großem Gottvertrauen, in aller Demut, ruhig der Zukunft entgegengehen‘ – Mit diesen Worten unserer Stifterin, der Heiligen Mutter Maria Katharina Kasper, Gründerin der Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi leben wir und das sagen wir der Gemeinde zum Abschied“. Schwester Ulrike, Oberin des Konvents in Bad Godesberg, kommen diese Worte voll innerer Überzeugung und selbstverständlich von den Lippen.

Wenn Schwester Ulrike, Schwester Christina und Schwester Sindhu vom Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi (besser vertraut als Orden der Dernbacher Schwestern) zum 30. Juni Bad Godesberg verlassen und in einen Konvent in der Nähe des Mutterhauses nach Dernbach ziehen, gehen 156 Jahre segensreichen Wirkens in Bad Godesberg in unterschiedlichen Bereichen zu Ende.

Bereits 1865 kamen die ersten Schwestern nach Bad Godesberg. Sie wohnten zunächst an der Michaelskapelle, in der Eremitage unterhalb der Godesburg, um hauptsächlich in den schwierigen Verhältnissen der damaligen Zeit durch häusliche Pflege zu helfen. Dann begannen sie ihren Dienst im Markusstift (einst Krankenhaus, heute Wohnhaus für Senioren), wo sie bis 1984 in der Pflege tätig waren. Von 1910 bis ins Jahr 2000 war dem Orden das Hermann-Josef-Haus anvertraut, das zur Heimat vieler Kinder und Jugendlichen wurde. Zwei Schwestern blieben über das Jahr 2000 hinaus in Bad Godesberg als Krankenhausseelsorgerin und im Mutter-Kind-Heim Villa Regina.

Die Entscheidung wieder einen Konvent zu eröffnen, fiel am 17. Dezember 2008 auf Anregung des damaligen Pfarrers und heutigen Stadtdechanten, Dr. Wolfgang Picken und der damaligen Provinzoberin Schwester Simone Weber. Dem Einzug in das renovierte frühere Pfarrhaus Herz-Jesu im April 2009 folgte im Sommer 2009 ein eindrucksvolles Pontifikalamt mit dem verstorbenen Weihbischof Manfred Melzer. Viele Gemeindemitglieder teilten die Freude an der Gründung des neuen Klosters St. Michael mitten in einer Gemeinde. „Wer einmal über die Schwelle des Klosters trat, konnte spüren, hier bin ich willkommen, so wie ich bin“, berichtet Monika Rosen, Gemeindemitglied im Rheinviertel. „Auch mancher Seelsorger wird sich gern an das liebevoll gestaltete Zuhause und die herzliche Gastfreundschaft für Leib und Seele wehmütig aber dankbar erinnern.“

„Uns bleibt die dankbare Erinnerung an das vielfältige Wirken in und um die Kirche Herz-Jesu in Sakristei, als Lektorin, Kommunionhelferin, Firmpatin. Wir durften uns in jedem Jahr über den liebevoll gestalteten Erntedankaltar, über offene Ohren und tröstende Worte für Jung und Alt im Gemeindebistro Bistro- Herz-Jesu beim Frühstück, Unterstützung beim Besuchsdienst für ältere Gemeindemitglieder und bei den Rheinviertelsonntagen freuen“, spricht Joachim Klopfer, Pastoralreferent im Rheinviertel. Dem Engagement, manchmal im Verborgenen hat nur das zunehmende Alter mit gesundheitlichen Erschwernissen Grenzen gesetzt. Die Entscheidung, den Konvent aufzugeben, ist den Schwestern nicht leichtgefallen. „Vergeltsgott, wir werden Sie vermissen, die Gemeinde sagt Danke und wünscht Ihnen für den weiteren Abschnitt alles erdenklich Gute. Nehmen Sie uns und die Zukunft der der Gemeinde in Ihr Gebet“, so Pfarrvikar Alejandro Granado Aguilar.

Mit einem feierlichen Gottesdienst wurden die Schwestern am Sonntag, dem 6. Juni 2021 in der Herz Jesu Kirche, Beethovenallee, verabschiedet. Eindrücke von der Abschiedsfeier wurden in einem Fotobuch festgehalten.