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Archiv 2015

Marien-Experten in der Herz Jesu Kita

Maria ganz nah sein

„Die Kette macht ruhig, und damit kann man zu Maria beten“, erläutert Eden fachmännisch, während er immer wieder das Kreuz eines großen Rosenkranzes hin- und herwendet. „Maria ist nämlich im Himmel“, ergänzt Ava und zeigt auf ein Marienbild, das unterhalb einer angedeuteten Himmelswolke schwebt.

„Mit Jesus!“, schallt es ein wenig besserwisserisch unter dem Baldachin hervor, wo sich die große Viktoria zusammen mit Julia auf Kissen gemütlich gemacht hat und mit einer Marienfigur spielt. „Aber Jesus ist da schon groß …Maria könnte den im Himmel ja gar nicht tragen“, und mit dieser Vorstellung verursacht Viktoria ein heftiges Kichern bei den anderen Kindern. Nur die kleine Emelie ist von all dem Fachsimpeln im Religiösen Raum – oder wie die Kinder gerne sagen „Ruhe Raum“ – unbeeindruckt und genießt auf dem Boden liegend einfach nur die himmlische Szene vor ihren Augen.

Der Religiöse Raum ergänzt und unterstützt auf ganz eigene Weise die religionspädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen des Dekanates Bad Godesberg. Kinder, Erzieherinnen wie auch Eltern lassen sich von der jahreszeitlichen Gestaltung des Raumes inspirieren, so dass Berührung mit Gott und dem christlichen Glauben im Alltagsgeschehen erlebt und gefördert wird. „Wir sind so glücklich, dass wir mit den Kindern den Religiösen Raum immer wieder neu entdecken können“, so Frau Flohr, Leiterin der Herz Jesu Kindertagesstätte im Godesberger Villenviertel, „die Atmosphäre tut der Seele gut, und manche ziehen sich auch ganz bewusst dorthin zurück.“ Die Erzieherinnen in den Einrichtungen gestalten den Religiösen Raum zusammen mit den Kindern und nutzen ihn für Gebetszeiten und Kleingruppenphasen zu verschiedenen religiösen Themen. Zwischendurch ermöglicht er Zeiten zum Verweilen, Ausruhen, Staunen und manchmal auch gerne zum Toben, was die Erzieherinnen jedoch nicht so gerne sehen. „Ich hab da unten das gemacht mit dem Rot“, erzählt Nicolas ganz stolz, „wenn wir da drauf gehen, sind wir ganz nah bei Maria.“

Bilder: © privat