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Archiv 2015

Abschied und Neuanfang im Rheinviertel

Kitakinder überreichen Geschenke

Festmesse und Empfang in St. Andreas

Am Sonntag, 27. September 2015 feierte unsere Gemeinde gemeinsam mit den französischsprachigen Katholiken um 11.00 Uhr eine festliche Messe in der St. Andreas Kirche. Das Rheinviertel verabschiedete Kaplan Dr. Emmanuel Degbe, der in den zurückliegenden zwei Jahren als Kaplan zur Aushilfe in der Gemeinde tätig war.

Der Priester aus Togo hatte auf eigenen Wunsch und mit Zustimmung seines Heimatbistums im Rheinviertel pastorale Erfahrungen sammeln wollen. Degbe war zuvor mehrfach in den Sommerferien zu Gast in Rüngsdorf gewesen, um in der frankophonen Gemeinde auszuhelfen. „Mir ist bei meinem Besuchen aufgefallen, wie lebendig die Deutsche Gemeinde im Rheinviertel ist. Also wollte ich gerne in dieser Pfarrei tätig sein, um mit diesen Eindrücken von einer missionarischen Pastoral in Deutschland in meine Heimat zurückzukehren“, erläutert Degbe. Der charismatische Priester aus Afrika arbeitete zu diesem Zeitpunkt noch an seiner Promotion in Paris. Unmittelbar nach dem Erhalt der Doktorwürde begann er seine Tätigkeit in Bad Godesberg. Im Rheinviertel beeindruckte er viele Gläubige mit seinem Verstand und seiner Lebensfreude, mit seiner Nähe zu den Menschen und seiner tiefen Glaubensüberzeugung. Es gelang ihm Kinder und Familie gleichermaßen in seinen Bann zu ziehen, wie Jugendliche und Erwachsene. Degbe war seelsorglicher Ansprechpartner für die Margarete-Winkler-Kindertagesstätte von St. Andreas und die Kindertagestätte St. Evergislus. Er begleitete die Firmkurse der Gemeinde und unterhielt zahlreiche Kontakte zu Gruppen und Kreisen im Rheinviertel. Auch pflegte er die Verbindung zu den französischsprachigen Katholiken. „Wir bedauern, dass uns Kaplan Emmanuel verlässt. Er war eine große Bereicherung für unsere Gemeinde und unser Team. Seine unverwechselbare Art, Menschen zu begegnen und von seinem Glauben Zeugnis zu geben, wird uns fehlen“, sagt Dechant Dr. Wolfgang Picken. Kaplan Degbe kehrt nach Togo zurück und wird dort von der Bischofskonferenz mit neuen Aufgaben betraut.

Verabschiedet wurde auch die langjährige Ehrenamtskoordinatorin im Rheinviertel, Mareike Walbröl. Sie wechselt in das Erzbischöfliche Generalvikariat nach Köln. Seit Mai 2012 begleitete sie die vielen ehrenamtlich Tätigen in der Gemeinde und warb viele neue Helfer für Aufgaben und Initiativen. Mit großem Engagement stand Frau Walbröl für eine wertschätzende Anerkennungskultur gegenüber den in der Kirchengemeinde und der Bürgerstiftung Rheinviertel Engagierten und sorgte für Motivation und Vernetzung. Die Gründung der Bürgerstiftungs-Initiative „Mitten im Leben“ und der „Initiative Neue Wohnformen“ gingen auf sie zurück. „Wir verlieren eine zentrale Figur für unser ehrenamtliches Netzwerk in Bad Godesberg. Das ist sehr schade. Aber wir können verstehen, dass sie die verantwortliche Tätigkeit im Erzbistum reizt und man im Generalvikariat an ihrem Erfahrungswissen interessiert ist“, sagt Dechant Picken. Die hauptamtliche Aufgabe der Ehrenamtskoordination gab es im Rheinviertel erstmals in der Deutschen Kirche. Die Bürgerstiftung Rheinviertel hatte dieses Modell entwickelt. Inzwischen wurde das Beispiel vom Erzbistum Köln übernommen und in anderen Gemeinden eine Ehrenamtskoordination etabliert. Frau Walbröl hat diesen Prozess mit begleitet. Das Ausschreibungsverfahren für ihre Nachfolge läuft inzwischen. Sie selbst wird im Rheinviertel wohnen und ehrenamtlich tätig bleiben, denn sie hat familiäre Wurzeln in Plittersdorf und eine tiefe Verbundenheit mit der Gemeinde.

Mit dem Abschied war auch die Begrüßung von zwei neuen Mitarbeiterinnen im Rheinviertel verbunden. Theresa Hennecke beginnt ihr erstes Berufsjahr als Gemeindereferentin. Die ausgebildete Erzieherin und studierte Religionspädagogin wird schwerpunktmäßig zunächst als Seelsorgerin in der Margarete-Winkler-Kindertagesstätte von St. Andreas und der Firmvorbereitung tätig werden. „Es ist eine große Chance für unsere Gemeinde, wenn eine junge Seelsorgerin im Rahmen ihrer Ausbildung bei uns tätig wird. Wir freuen uns sehr“, sagt Picken. Ebenfalls in der Gemeinde begrüßt wurde die zweite Palliativschwester für den ambulanten Palliativdienst der Bürgerstiftung Rheinviertel. Maria Maul ist seit ihrer Ausbildung in der palliativen Begleitung von krebskranken Kindern tätig. Seit dem 1. September unterstützt sie den ambulanten Dienst der Bürgerstiftung und ermöglicht eine Ausweitung der zusätzlichen Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden auf den gesamten Stadtbezirk von Bad Godesberg. „Wir sind überglücklich, eine so kompetente Krankenschwester für diesen wichtigen Dienst gewonnen zu haben, und heißen sie herzlich willkommen. Es ist uns sehr daran gelegen, dass es den Sterbenden und ihren Angehörigen nicht an menschlicher Unterstützung und fachlichem Rat fehlt. Jetzt haben wir zwei Palliativschwestern, die für diese Idee brennen: Das ist eine tolle Entwicklung und eine Riesenfreude!“ erläutert Picken.

Die Festmesse mit den Verabschiedungen und Begrüßungen wurde vom Kirchenchor St. Andreas und Herz Jesu unter der Leitung von Seelsorgebereichsmusiker Daniel Kirchmann und der frankophonen Gemeinde musikalisch gestaltet. Auch die Kindergärten und Familien beteiligten sich am Gottesdienst. Im Anschluss an die Heilige Messe lud der Gemeindeausschuss zum Empfang auf den Kirchplatz.

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Bilder: © Stefan Reifenberg